Demenz im Quartier-Tag | Dokumentation
Tagungsdokumentation zum Demenz im Quartier-Tag am 18.10.2022
120 Teilnehmer*innen sind unserer Einladung gefolgt, um aus Erfahrungen und Erkenntnissen aus drei Jahren Projekt Demenz im Quartier neue Ideen für die Arbeit vor Ort zu gewinnen. Wir danken allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben, insbesondere dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration für das wertschätzende Grußwort und die finanzielle Förderung.
Zur Bedeutung einer verstärkten Sensibilisierung ein kurzer Ausschnitt aus den einführenden Worten von Ute Hauser, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg | Selbsthilfe Demenz:
"Wer mit Demenz vertraut ist, ist eher bereit, sich um Menschen mit Demenz zu kümmern". So ein Ergebnis des Alterssurveys des Deutschen Zentrums für Altersfragen vom August diesen Jahres. Laut Survey fühlen sich aktuell etwa ein Drittel der über 45-Jährigen mit Demenz vertraut, fast die Hälfte (45,5 %) verneint dies.
Wenn wir Menschen mit dem Thema Demenz vertraut machen wollen, brauchen wir eine breite Aufmerksamkeit, auch derer, die bislang noch nichts oder nur am Rande mit dem Thema zu tun hatten. Dann gilt es: Bewusstsein schaffen und Wissen vermitteln, um im besten Fall die Haltung der Menschen zu verändern und so das Engagement zu fördern – in möglichst vielen Quartieren, Kommunen, Dörfern und Nachbarschaften im Land.
Lassen Sie uns alle gemeinsam daran arbeiten und vor allem Menschen mit Demenz selber zu Wort kommen.
"Ich muss und ich kann damit leben"
Demenz – ein wichtiges Thema für Kommunen und Quartiere
Bürgermeister Matthias Renschler, Walldorf und Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz, Bohlsbach berichten in ihren Botschaften über ihre Motivation sich für das Thema Demenz stark zu machen und welche Veränderungen sie nach knapp zwei Jahren vor Ort wahrnehmen.
So werden Quartiere zu guten Orten für Menschen mit Demenz
Prof. Andreas Kruse zur Bedeutung von Gelegenheitsstrukturen, die vor allem in den unmittelbaren Nachbarschaften – den Quartieren – entstehen können und sollen. Einige Notizen zum freien Vortrag von ihm zusammengestellt.
Drei Jahre Modellprojekt: Vielfalt und Wirkung
Saskia Gladis mit Informationen zum Projekt sowie den vier zentralen Erfolgsfaktoren zur Förderung von Demenzaktivität vor Ort.
In der Mittagspause nutzen die Teilnehmenden die Zeit für anregende Gespräche und lebhaften Austausch und beschäftigten sich mit der Frage "Was macht mein Quartier zu einem guten Ort für Menschen mit Demenz?"
Auf dem Weg zu guten Orten für Menschen mit Demenz
Am Nachmittag präsentierten die Projektquartiere aus Böckingen, Inzigkofen, Bohlsbach, Ulm-Alter Eselsberg und Walldorf ihre Ergebnisse und Erkenntnisse aus zwei Jahren Projekt an den von ihnen gestalteten Ideeninseln – zunächst in einem moderierten Rundgang, anschließend im selbstständigen Erkunden der Teilnehmenden.
Eines der präsentierten Ergebnisse ist ein Kurzfilm, in dem neun Angehörige aus Walldorf Einblicke in ganz persönliche Erfahrungen mit der Erkrankung geben:
"Diese Verständnis musste erstmal wachsen"
Materialien und Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit
Inspirationen gab es an einer von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg gestalteten Ideeninsel mit Plakaten, Flyern, Postkarten und Give-aways, die weiteren interessierten Kommunen und Quartieren zur Verfügung gestellt werden können.
Das Projekt Demenz im Quartier ist Teil der Landesstrategie Quartier 2030 – Gemeinsam. Gestalten. und wird finanziert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.